In jedem medizinischen Fachbereich entwickeln sich Mythen – so natürlich auch auf dem Gebiet der Orthopädie. Oft enthalten diese Legenden sogar ein Körnchen Wahrheit, stimmen dann doch im Großen und Ganzen inhaltlich oder aber sind komplett „aus der Luft gegriffen“.
In diesem ersten Teil einer zweiteiligen Blogbeitrags-Reihe geht Ben David Hirsch, Ihr Orthopäde in Potsdam, insgesamt sechs dieser Mythen nach und erläutert deren Wahrheitsgehalt.
Der sogenannte Hallux valgus oder auch Ballenzeh ist dazu angetan, die Lebensqualität beim Laufen, Gehen oder auch bei sportlicher Betätigung erheblich zu beeinträchtigen, da aufgrund seiner Eigenschaften schmerzhafte Druckstellen und Hautreizungen an der Tagesordnung sind. Der Ballenzeh entsteht dadurch, dass sich der große Zeh seitlich in Richtung der kleinen Zehen abwinkelt, während sich gleichzeitig der Mittelfußknochen in die entgegengesetzte Richtung verschiebt. So entwickelt sich der klassische Hallux valgus mit seinem typischen herausstehenden Ballenzeh.
Viele, und das ist der Mythos Nr. 1, verdächtigen das Tragen von High Heels, als Hauptverursacher dieser gar nicht mal so seltenen Erkrankung. Aber stimmt dieser Verdacht auch? Dazu äußert sich Ben David Hirsch, Ihr Orthopäde in Potsdam, folgendermaßen: „Eine meist genetisch bedingte Schwächung des Bindegewebes ist an dieser Stelle häufig der ausschlaggebende Punkt. Das Tragen von High Heels ist keinesfalls allein entscheidend, um einen Hallux valgus zu entwickeln. Ratsam ist es allerdings nicht, bei bereits bestehender Fehlstellung oder nach Korrektur des Hallux regelmäßig wieder im Schuhschrank nach den High Heels zu greifen.“
Antwort also: Jein.
Die meisten Prothesen bestehen heutzutage nicht mehr aus biologischen, proteinhaltigen Stoffen, welche der Körper als „fremd“ wahrnimmt. Vielmehr werden sie aus metallischen Legierungen, Polyethylen-Kunststoff oder Keramik gefertigt, die nicht mit dem Köper reagieren. Daher kann es auch nicht zu einer allergischen Reaktion kommen, die zum Abstoßen der Prothese führen könnte.
Antwort also: Nein, falsch.
Ihr Orthopäde in Potsdam erklärt dazu: „Auch wenn Sie noch nie einen Tennisschläger in der Hand gehabt haben, können Sie sich einen sogenannten Tennisarm zuziehen. Stereotypische Bewegungen, wie zum Beispiel das Bedienen der Maus bei der Computerarbeit führen zu einer Belastung der Strecker-Muskulatur am Unterarm. Daher wäre die Bezeichnung „Mausarm“ viel treffender. Sie beschreibt ein Schmerzsyndrom, das durch akute oder chronisch übermäßige Muskulatur-Belastung entsteht. Die entsprechenden Schmerzen treten typischerweise in Höhe des Ellenbogens auf. Neben einer Ruhigstellung helfen hier auch die Mittel der Physiotherapie. Wichtig in diesem Zusammenhang sind auch ergonomische Anpassungen am Arbeitsplatz, die dazu angetan sind, die Position der Handgelenke zu verbessern. In der Regel kommt es nach einem guten halben Jahr zu einer vollständigen Ausheilung – ganz ohne Operation.“
Antwort also: Nein, falsch.
An dieser Stelle werfen wir in unserem nächsten Blogbeitrag erneut einen Blick auf weitere drei Mythen rund um die Orthopädie. Darin klären wir unter anderem, ob häufiges Fingerknacken ein erhöhtes Arthroserisiko birgt…